Bild 1.0, kleine Unterschiede
Drillinge mit kleinen Unterschieden
Dass diese Pistolen aus einem Haus kommen, lässt sich unschwer erkennen. Das ist aber nicht immer der Fall, wenn verschiedene Firmen eine Waffe kopieren. Hier haben wir drei Pistolen mit der gleichen technischen Funktionsweise aber in zwei Kalibern und dem Unterschied, dass es sich bei zwei um kleinkalibrige scharfe Pistolen handelt, wobei eine komplett brüniert ist und die Andere einen verchromten Verschluss hat und bei der dritten es sich um eine brünierte SRS-Pistole handelt.
Beschriftung
Folgende Angaben findet man auf den Verschlüssen der 4 mm Pistolen:
PERFECTA-PISTOLE
Mod. 50 Cal. 4 mm M20
Made in Germany ‚F im Fünfeck‘ ‚PTB 112 im Quadrat‘
Die Schreckschuss- und Gas-Pistole zeigt hier:
PERFECTA-AUTOM.
Mod. „G5“ Kal. 8mm
Made in Germany ‚PTB 12 im Kreis‘
Alle drei zeigen auf der linken Griffschale das Firmen-Logo „MaRie“
Modell 50
Anfang der 1970er Jahre wurde diese Pistole parallel zu der Schreckschuss-Version, dem Modell G5 gebaut. Diese Pistole ist für das Kaliber 4 mm 20 eingerichtet. Das Schießen funktioniert aber nur mit Ladepatronen die hier aus einer Stahlhülse bestehen und die kleine 4 mm Patrone aufnehmen. In der Stahlhülse ist noch ca. 1 cm Geschossführung gegeben, vergleichbar mit dem "Freiflug" bei Waffen die mit Patronenmunition geladen werden, was den Übergang vom Patronenlager zu den Feldern und Zügen darstellt und die Rundkugel nach der Stahlhülse in den gezogenen Lauf führt. Das Magazin nimmt fünf der Ladepatronen auf. Da der Rückstoß sehr gering ist, muss nach jeder Schussabgabe der Verschluss von Hand repetiert werden.
Bild 1.11, komplett brüniert Bild 1.12, die Beschriftung beider Modelle sind idenstisch
Modell 50
Diese Ausführung hat einen verchromten Verschluss.
Bild 1.21, der Verschluss ist verchromt Bild 1.22, das Griffstück ist brüniert
Bild 1.23, Blick zur Mündung
Bild 1.24, Blick zum Verschlussbolzen
Modell G 5
Die Schreckschuss-Pistole hat das Kaliber 8 mm K. Auch hier fasst das Magazin 5 Patronen.
Bild 1.31, Pistole komplett brüniert
Bild 1.32, mit PTB 12 und Jahresangabe 1975
Bild 1.33, das Gewinde für den Signalbecher ist zu sehen
Bild 1.34, Blick zum Verschlussbolzen
Der Vergleich
Bei diesen Pistolen ist der Vergleich doch recht einfach. Die Pistolen sind grundlegend identisch, so dass sogar die Verschlüsse getauscht werden können. Lediglich
die Magazine unterscheiden sich in ihren Maßen, wie die Ladepatrone zur Platzpatrone. Im Griffstück der 4 mm-Version wurde ein Metallstreifen eingelassen, so dass das Magazin gut geführt werden
kann, da es entsprechend der Patronen in der Tiefe etwas kürzer ist. Der Lauf der 4 mm ist gezogen und der der Schreckschuss-Pistole entsprechend mit einer Sperre versehen. Die SRS-Version hat
zusätzlich ein eingeschnittenes Gewinde in der Mündung zur Aufnahme eines Zusatzlaufes um Signalsterne abzuschießen. Es gibt eine weitere Version ohne Mündungsgewinde.
Bild 1.51, oben die 4 mm-Version brüniert Bild 1.52, unten die SRS-Pistole
Bild 1.53, oben die 4 mm-Version
Bild 1.54, unten die SRS-Pistole
Die Bauteile
Bei den Bauteilen hat es sich die Fa. MaRie einfach gemacht. Bis auf die Magazine sind alle Teile austauschbar, auch wenn die Federn voneinander abweichen.
Bild 1.61, Blick zu den Bauteilen
Bild 1.62, Unterschiede in den Federn
Die Sicherung
Die Sicherung ist recht einfach gestaltet. Hier ist an dem linken Seitenblech ein Hebel angebracht der in der unteren Stellung in eine Aussparung der Schubstange greift, die oben eingebracht ist, und die Schubstange nach unten drückt, so dass durch Drücken des Abzuges diese Schubstange zum einen den Auslösewinkel nicht mehr erreichen kann und gleichzeitig den Abzug blockiert.
Bild 1.63, Seitenblech mit Sicherung rechts im
Bild
Bild 1.64, die Aussparung
oben in der Schubstange ist zu sehen.
Die Verschlüsse
Die Verschlüsse sind so baugleich, dass sie tauschbar sind, zumindest bei den älteren Modellen.
Bild 1.71, rechte Seite Bild 1.72, linke Seite
Bild 1.73, untere Seite
Bild 1.74, obere Seite
Die Griffstücke
Wie bereits erwähnt sind alle Teile identisch. Lediglich im Griffstück der 4 mm-Pistole ist ein Ausgleichstück zum Magazin eingebracht, da es auf Grund der Länge der Ladehülse kürzer ist.
Bild 1.81, oben die 4 mm-Version
Bild 1.82, unten die 8 mm-Version
Bild 1.83, Blick zu den Patronenlagern
Bild 1.84, Blick zu den Mündungen
Die Magazine
Wie man sehen kann, haben die Magazine verschiedene Maße, so dass sie nicht tauschbar sind, was auf die Maße der Patronen zurückzuführen ist. Selbst die Ladepatronen haben nicht die Maße oder Form der 8 mm K.
Bild 1.91, links das Magazin des Mod. 50 Bild 1.92, rechts das Magazin des Mod. G5
Die Munition
Das Kaliber 4 mm M20 ist ein altes Kaliber, das bereits 1920 zu Trainingszwecken entwickelt wurde.
Bei der Patrone handelt es sich um eine Zentralfeuerpatrone mit Boxerzündung. Diese Patrone besteht im Prinzip aus einem verlängerten Zündhütchen mit innenliegendem Zündsatz und Amboss und wird daher zentral abgefeuert. Hierfür muss sie allerding zunächst in eine Ladepatrone eingesteckt werden, die dann in das Magazin geladen werden kann. Ein Treibpulver außer diesem Zündsatz ist nicht vorhanden, so dass dieser entsprechend und zugleich das Treibmittel darstellt. Als Geschoss wurde eine Rundkugel aus Blei eingesteckt, die Produktion dieser Munition wurde bereits beendet. Neben der Verwendung in Pistolen wurden auch Revolver für diese Patrone eingerichtet.
Technische Daten:
Pistolen: Modell 50 Modell G 5
Kaliber: 4 mm M20 8 mm K
Metrisch: 4,4 x 7 mm 8 x 20 mm
Länge: 13,3
cm 13,5 cm
Höhe: 9,0 cm 9,3 cm
Breite: 2,3 cm 2,3 cm
Magazin: 5 Schuss 5 Schuss
Gewicht: (leer) 420 Gramm 415 Gramm