Bild 1.0, verschiedene Schachteln mit dem jeweiligen beigelegten Inhalt.
Die Hersteller von Schreckschuss- und Gaswaffen haben Munition mit ihrem Firmenaufdruck herstellen lassen. Mit den verschiedenfarbigen Wachsgeschossen wollten sie sich augenscheinlich doch etwas voneinander abheben und haben dies damit zum Ausdruck gebracht. Lediglich die Gaspatrone hat ihr rotes Wachsgeschoss behalten.
schwarz = Platzpatronen
weiß = Platzpatronen
cremefarben = Platzpatronen
rot = Gaspatronen
Alle abgebildete Patronen stammen von der Firma Geco und weisen im Bodenstempel den Namen GECO auf 12 Uhr und 6,35 auf 6 Uhr auf.
Das Vorbild
Auch die Patrone 6,35 mm Browning stand für Platz- und Gaspatronen Pate. Auf Bild 2.0 habe ich scharfe Patronen von der Firma Geco abgebildet, die Schachtel stammt wohl aus den 1960er Jahren. Auch hier ist der Bodenstempel das Vorbild gewesen. Auf 12 Uhr Geco und auf 6 Uhr 6,35.
Geco ist eine Abkürzung und steht für Gustav Genschow & Co und wurde bereits 1887 in Stralsund gegründet. Letztendlich hat der Munitionshersteller Geco für viele Firmen gefertigt, was auf den Bodenstempeln erkennbar ist.
Bild 2.0, die scharfe Variante, aus den 1960er Jahren Bild 3.1, links, Wachsgeschoß abgebrochen. Bild 3.2, Hülsenboden
Auf Bild 3.1 und 3.2 ist die Gaspatrone, zweite von rechts, nicht von Geco gefertigt. Sie hat den Bodenstempel FN *, hierbei handelt es sich um die Fabrique Nationale, eine Waffen-und Munitionsfirma in Belgien. Hier hat auch John Moses Browning als Konstrukteur gearbeitet und ja, er hat unter vielem anderen die Patrone 6,35 mm Browning entwickelt.
Auf Bild 3.1, 6.1, 6.11 und 8.12 ist noch etwas auf dem Bodenstempel ersichtlich, es handelt sich um zwei gespiegelte Winkel.
Bei diesen Zeichen handelt es sich um codierte Jahresangaben, die eine Zeitlang auf Munition der Deutschen Polizei zu finden war und als Behördenmunition bekannt wurde. Diese zwei Winkel stehen
für das Jahr 1968. Warum der Stempel jetzt auf Gas- und Platzpatronen zu finden ist, vermag ich nicht zu sagen. Es wäre anzunehmen, dass man den Stempel hierfür nicht extra getauscht hat, aber
auch scharfe Munition mit dieser Stempelung gelangte in den Handel, vielleicht Überproduktion?
Geco für Diemuni
Auf diesen Schachteln ist noch gut zu erkennen, dass Geco für Diemuni gefertigt hat. Zunächst wurde nur im Werk Karlsruhe
Durlach gefertigt. Mit der Übernahme durch Dynamit Nobel AG (DNAG) wurde auch im Werk Genschow Durlach gefertigt, das Markenzeichen Geco würde beibehalten. Die Farbe der Wachsgeschosse wurde hier
von schwarz auf weiß geändert.
Diemuni
Hier hat sich die Fa. Diemuni wohl zumindest die Hülsen von FN besorgt, oder gar die Gaspatronen fertig von FN liefern lassen. Der Bodenstempel verrät hier letztendlich den Hersteller, die Fabrique Nationale.
Bild 4.1, Platzpatronen von Geco, aus den 1950er Jahren Bild 4.2, Platzpatronen von Geco aus den 1950er Jahren Bild 4.11, Gaspatronen, Fa. Diemuni, aus den 1950er Jahren
Geco
Geco stellte diese Platzpatronen auch unter seinem Eigennamen her, der Vertrieb lief über die Waffenhändler oder zu diesem Zeitpunkt auch über Versandhäuser. Hier wird auf der ersten Schachtel noch nicht darauf verwiesen, dass diese Patronen für Schreckschusswaffen gedacht sind, was sich aber mit der zweiten Schachtel ändert und darauf verwiesen wird.
Bild 5.1, Platzpatronen, Fa. Geco aus den 1960er Jahren Bild 5.2, Platzpatronen, Fa. Geco, Werk Karlsruhe-Durlach Bild 5.3, Platzpatronen, Fa. Geco, Werk Genschow-Durlach
Geco für Wadie
Nachdem Diemuni zu Wadie umbenannt wurde, bezog man die Munition weiterhin von Geco. Die Wachsgeschosse haben hier eine leicht gelbliche Farbe. Die Gaspatronen haben ihre rote Farbe beibehalten. Auch hier haben die Schachteln von Zeit zu Zeit einen neuen Aufdruck bekommen und der Kunststoff ersetzte die Pappschachtel.
Bild 6.1, Platzpatronen, Fa. WADIE Bild 6.11, Gaspatronen, Fa. WADIE Bild 6.12, Gaspatronen, Fa. WADIE
Geco für RSM, bzw. SM
Wo liegt der Unterschied? Abgesehen von der Schachtel mit dem Aufdruck RSM als Vorgänger-Logo der Firma SM, wandert nur das Logo SM von der Mitte nach rechts außen. Der Inhalt ist soweit der Gleiche, kleine Abweichungen sieht man am Bodenstempel und dem Wechsel der Zündhütchen von Kupfer nach Messing.
Bild 7.11, Gaspatronen der Fa. RSM, aus den 1950er Jahren
Bild 8.1, Platzpatronen, Fa. SM
Bild 8.2, Platzpatronen, Fa. SM
Bild 8.3, Platzpatronen Fa. SM
Bild 8.11, Gaspatronen der Fa. SM Bild 8.12, Gaspatronen der Fa. SM
Bild 8.13, Gaspatronen der Fa. SM Bild 8.14, Gaspatronen der Fa. SM