Bild 1.0, Korth-Revolver mit dazugehörigen Platz- u. Gaspatronen
Darf ich vorstellen, sein Name ist Korth, Willi Korth.
Willi Korth sollte seit den 1960er Jahren vielen Sportschützen und auch Sammlern bekannt sein da er sehr hochwertige Sportwaffen, Revolver und Pistolen, hergestellt hat. Diese Qualität wurde bereits bei der Firma NHM (Nanno Hübenbecker in Mölln) in den NHM-Revolvern umgesetzt, da Willi Korth bei dieser Firma als Konstrukteur tätig war.
Vor doch schon vielen Jahren, ab ca. Mitte der 1950er Jahre, hat er dann seine eigene Schreckschuss- und Gasrevolver gebaut und mit seinem Schriftzug versehen, hiervon habe ich ein Modell. Wie viele es tatsächlich gibt, ist mir nicht bekannt. Mein Modell ist in einer hervorragenden Verarbeitung und gänzlich aus Stahl, wenn man von den Griffschalen absieht. Es sollte sich aber um eine spätere Ausführung handeln.
Die Trommel lässt sich bei diesem Modell nicht ausschwenken. Die Patronen werden seitlich von der rechten Seite geladen, dafür ist eine Lademulde vorhanden aber keine Ladesperre, die das herausfallen von Patronen verhindern soll. Nach jedem laden muss daher die Trommel eine Kammer weitergedreht werden. So wie es der eine oder andere womöglich aus den Western-Filmen kennt. Die Trommel ist für fünf Patronen im Kaliber 9 mm Rand eingerichtet. Zum Ausstoßen der klemmenden Patronenhülsen wird ein Ausstoßer verwendet der unter dem Lauf in die Trommelachse eingeschraubt ist und bei Bedarf entsprechend herausgeschraubt werden kann.
Bild 1.1, eine kleine Bauchung ist in etwa mittig des Laufes zu erkennen.
Bild 1.2, linke Seite mit dem Schriftzug -Korth-
Das vorliegende Modell wurde irgendwann mal mit einer scharfen Patrone geladen und geschossen. Vermutlich mit einer Patrone im Kaliber .380, da diese Patrone doch recht gut in die Trommel geladen werden kann. Wie ein Versuch gezeigt hat, ist dies ohne weiteres möglich da ja die längeren Spezialgaspatronen geladen werden können. Ich schätze mal, dass dem Schützen nichts passiert ist und er mit einem Schrecken davon gekommen ist. Das hätte er dann dem Revolver zu verdanken, da er, wie erwähnt, gänzlich aus Stahl besteht.
Bild 2.1, Bleikranz, Rest des Geschosses im Größenvergleich
Bild 3.1, die Korth-Gaspatronen mit roter Kappe, ca. 30 mm
lang
Bild 2.1, den Rest des Geschosses den ich aus der Trommel geholt habe ist ein Kranz aus Blei. Da die Trommeln der Schreckschuss-Revolver nie völlig zylindrisch durchbohrt werden bleibt vor dem Hülsenmund ein gewollter Teil stehen um eben zu verhindern, dass man scharfe Patronen verschießen kann. An diesem gewollten Überstand an der Trommelmündung hat sich der Bleikranz quasi vom Rest des Geschosses abgeschert. Dazu kommt natürlich noch die Sperre im Lauf selbst, die den Rest des Geschosses aufgehalten hat.
Nun, die Aussage, dass man keine scharfen Patronen verschießen kann trifft hier nicht ganz zu, da ja eine scharfe Patrone abgeschossen wurde, man hat aber damit verhindert, dass das Geschoss den Lauf verlassen kann. Die Trommelbohrung wurde deswegen so tief gesetzt um die Korth-Gaspatronen laden zu können, was zwangsläufig eben auch den Missbrauch mit scharfen Patronen begünstigt. Neben Korth gab es noch andere Revolver die ebenfalls tiefer gebohrt waren, z.B. Revolver von NHM oder Weihrauch. Der Lauf, der innen entsprechend eingebaute Hürden hat, hat leider durch den Überdruck eine kleine Bauchung auf der rechten unteren Seite "erleiden" müssen. Sehr schade, aber was soll man dazu sagen?
Bild 3.1, hier sind die Spezial-Gaspatronen zu sehen, diese haben in der roten Kappe eine höhere Menge Tränengas. Die Länge mit Kappe beträgt 30 mm, 13 mm mehr als die reguläre Länge der Platzpatrone mit 17 mm, daher das Kaliber 9x17. Die scharfe Patrone hat in etwa eine Gesamtlänge von 28 mm. Heute werden die Trommeln nicht mehr so tief gebohrt, da es keine überlangen Gaspatronen mehr gibt.
Bild 4.1, Blick zur Lademulde Bild 4.2, Blick zur Trommel, der Ausstoßer liegt davor
Bild 4.1, wie gut zu erkennen ist, besitzt dieser Revolver eine Lademulde ohne Verriegelung, da der Revolver eine fest verbaute Trommel hat.
Bild 4.2, hier der Blick zur Trommelmündung in der man die eingeschobene Gaspatrone mit der roten Kappe erkennen kann. Der Hülsenausstoßer ist ausgeschraubt und liegt davor.
Noch einer
Hier habe ich das gleiche Modell nochmals, aber ohne diese Bauchung an der rechten Laufseite und in brünierter Ausführung.
Bild 5.1, Blick zur Lademulde
Bild 5.2, linke Seite mit
Beschriftung
Ein weiteres Stück
Diese Ausführung unterscheidet sich geringfügig, aber markant durch die Hohlkehle zwischen Abzugsbügel und Unterseite des Rahmens im Vergleich zu den anderen Ausführungen und ist wohl die zweite Variante.
Bild 6.1, Blick zur Lademulde
Bild 6.2, linke Seite mit
Beschriftung